Im Zuge der Kolonialisierung sind grundlegende Elemente der Capoeira durch afrikanische Sklaven nach Brasilien gelangt und dort über die Jahre hinweg weiterentwickelt worden. Versteckt in Musikalität, Tanz und Akrobatik praktizierten Capoeiristas heimlich eine Kampfkunst, die sie darauf vorbereiten sollte, sich gegen ihre Kolonialherren zu erheben.
Capoeira ist demnach eng mit Revolutionsgedanken und Freiheitswillen verbunden. Nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei 1888 wurde die Ausübung von Capoeira gesetzlich verboten und erst 1937 legalisiert. Aufgrund ihrer historische Prägung wurde und wird Capoeira teils auch heutzutage noch marginalisiert.
Inzwischen konnte sich Capoeira jedoch als (Trend)Sport sowohl in der sozialen Mittelschicht Brasiliens als auch international unter einem vielschichtig situierten Publikum etablieren. Capoeira vereint Kampf, Tanz, Musik, Kunst, Sprache und Geschichte Brasiliens. Sie ist quasi ein mobiles Kulturpaket, das sich als Begleiter von Capoeiristas auf den Weg in die Welt gemacht hat. Im Jahr 2014 wurde Capoeira von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.